Frage 9:Paris 1887
Die Diskussionen über den Sinn des Bauwerkes konnte durchaus als durchwachsen bezeichnet werden. Die Organisatoren einer weltweiten Veranstaltung wollten ein Bauwerk als deutlich sichtbares Symbol als Beitrag Frankreichs. Etwa einhundert Vorschläge kamen zusammen, darunter auch der Entwurf einer zweihundertsiebzig Meter hohen Guillotine.
Viele fanden den Vorschlag abstrus, genauso wie den Vorschlag unseres Ingenieurs: Ein gigantisches Bauwerk ohne Sinn und Zweck, mitten in der Stadt und ohne jede erkennbare Funktion – also völlig nutzlos. Dennoch gewann er die Ausschreibung.
Viele Prominente, darunter Dumas, Zola, Verlaine und de Maupassant verfassten einen offenen Brief in dem sie gegen die „Schändung von Paris“ protestieren. Unser Ingenieur nahm auch die Kritik sein Bauwerk sei „die groteske, geldgierige Erfindung eines Maschinenbauers“ entgegen.
Das Bauwerk besteht aus über 18.000 zusammengefügten Teilen und besitzt eine Höhe von über Metern. Viele waren überzeugt dass die Konstruktion spätestens kurz vor der Fertigstellung einstürzen würde.
Etwas über zwei Jahre waren durchschnittlich 130 Arbeiter auf der Baustelle tätig, niemand (eine Quelle sagt eine Person) kam ums Leben – eine enorme Leistung für diese Zeit. Bis zum Jahre 1930 war es das höchste Bauwerk der Welt und zu dem das letzte welches aus jenem Material gebaut wurde.
Dabei sollte unser Baumeister eigentlich der Fabrik seines Onkels seine wahrscheinlich wohl eher unbedeutende Karriere beginnen. Zum Glück für die Nachwelt ging das Unternehmen bankrott und unser Baumeister wurde Ingenieur.
Er baute Brücken und Viadukte über gewaltige Schluchten, riesige Bahnhofshallen und 1884 schuf er die Grundlage für ein Bauwerk, welches ein französischer Bildhauer entworfen hatte und später verschenkt wurde.
Erst lange nach der Fertigstellung konnte das Bauwerk einen Nutzen vorweisen:
Ein Erfinder aus Östereich testete 1912 seinen Fallschirmanzug von der ersten Plattform des Bauwerkes. Er starb vor Angst noch bevor er den Boden erreichte. Ein weiteren Versuch startete im Mai 2005 ein 31 jähriger Norweger. Gegen 22 Uhr sprang er bei einem nicht genehmigtem Fallschirmsprung in 115 Meter Höhe ab um seinen Sprung filmen zu lassen. Er gewann aber nicht genug Abstand und stürzte auf die erste Etage in 57 Meter Höhe und verunglückte tödlich.
Seitdem gibt es viele Geschichten um das Bauwerk: Es wurde illegal verkauft, geheiratet (im Ernst!), durchflogen, zum Eislaufen genutzt und bleibt dadurch etwas besonders.
Nicht nur für den Stolz der Anwohner, sondern für eine ganze Nation.
Spotts fragt: Wer war’s?
1. Wer war der Ingenieur?
2. Um welches Bauwerk handelt es sich?
3. Was für eine Art von Fabrik besaß der Onkel?
4. Welches ist das verschenkte Bauwerk?
5. Welches Bauwerk wurde 1930 das höchste Bauwerk der Erde?
6. Wer heiratete das Bauwerk? (ist wirklich passiert)
7. Wer verkaufte das Bauwerk?
8. Wer flog durch das Bauwerk?
9. Zu welchem Anlass wurde das Bauwerk errichtet?
10. Wer war der Architekt?
Viel Spass
